Wir haben gut geschlafen denn wir haben ein schwer erkaempftes Gute-Nacht-Bier getrunken. Alkohol zu kaufen ist bekanntlich nicht zu einfach hier im wilden Westen. Gestern wurde es uns aber besonders schwer gemacht. An der Kasse wurde der Ausweis verlangt – das ist noch ziemlich normal. Wir hatten keinen Ausweis dabei also liesen wir das Bier zunaechst an der Kasse. Wir verstauten alle Einkaeufe und Frank ging mit seinem Ausweis zurueck zur Kasse. Wohlweislich hatte er gleich seinen Reisepass mitgenommen, denn manchmal wird der Deutsche Fuehrerschein nicht anerkannt. Gut gedacht, aber nicht gut genug! Die Kassiererin meinte sie koenne Frank das Bier trotzdem nicht geben, denn alle anderen muessten ihre Ausweise auch noch zeigen. Frank glaubt zunaechst an reine Schikane und verlangt die Managerin. Die will Frank das Bier aber auch nicht verkaufen und so verabschiedet sich Frank ziemlich frustriert das zweite Mal ohne das Bier. Man muss schliesslich Prioritaeten setzen und so ziehen noch einmal alle zusammen mit ihren Reisepaessen bewaffnet zur Kasse 7 und wir bekommen die 6 0,3 Liter Flaschen Corona ausgehaendigt. Zoey musste ihren Ausweis nicht zeigen. Der Sieg geht an uns!
Nach den zwei windigen Tagen gestern ist heute Regen angesagt. Wir sind froh gleich als erstes zum Delicate Arch im Arches Nationalpark gefahren zu sein, denn so hatten wir noch das beste Licht (da war es wieder). Heute also ist zunaechst der Dead Horse Point State Park unser Ziel. Wir fahren von Moab ein Stueck noerdlich zurueck und biegen dann nach Westen ab. Der Himmel zieht sich immer mehr zu.
Wir fahren im Park direkt zum Aussichtspunkt, gehen nicht ueber das Visitorcenter und ziehen nicht die Nationalparks-Jahreskarte. Es ist Zeit die warmen Klamotten raus zu kramen, denn es ist relativ kuehl. Die Maedels behaupten sogar es ist saukalt. Auf jeden Fall hat sich der Ausflug schon gelohnt, denn der Anblick ist beeindruckend, Der Colorado windet sich hier gleich mehrere Male und hat sich ueber ein paar Millionen Jahre schoen tief in den Stein gefressen.
Es sind kaum Besucher zu sehen. Wir finden denoch eine Dame und bitten sie ein Foto von uns zu machen. Es stellt sich heraus, dass sie auch aus Deutschland kommt. Das ist nicht gerade eine Ueberraschung: der wilde Westen ist fest in Deutscher Hand!
Das Panoramabild gibt bestimmt noch ein gutes Poster her. Philipp, der neue Offroad Fan – entdeckt gleich eine nette Uebungsstrecke runter zum Fluss.
Zoey weiss jetzt wie man Cheeeeese sagt.
Das war toll. Auf dem Weg zurueck zum Auto treffen wir noch eine Truppe aus Polen. Wir werden gefragt ob wir noch jemanden mit zurueck zum Visitorcenter nehmen koennen. Da bei uns alle Sitzplaetze belegt sind bietet Frank dem abgeschobenen polnischen Maedel seinen Schoss an. Das wird dankend abgelehnt und wir koennen zu fuenft weiter zum Canyonlands Nationalpark fahren.
Dieses Bild wurde mit sehr viel liebe vom Beifahrersitz aus geschossen.
Im Visitorcenter haben Zoey und Papa viel Spass. Lena, Philipp und Melli scheinen sich ploetzlich etwas von uns zu entfernen. Die Rangerin sieht jetzt auch aengstlich aus, gibt uns aber trotzdem die gewuenschten Tipps zu moeglichen Wanderungen und Aussichtspunkten.
Als wir vom Visitorcenter aus weiterfahren, ist das Wetter noch ok, aber es wird immer dunkler.
Vor der ersten Wanderung wollen wir uns erst einmal staerken. Wir finden einen freien Picknicktisch. Es sitzt niemand am Tisch, in dem Auto vor dem Parkplatz davor sitzt aber eine Frau die uns sagt dass wir den Picknicktisch benutzen duerfen. Wir sind sehr erleichtert! Melanie und Zoey ueben einen Dankestanz.
Es wird wieder im Kofferraum gekocht – wir haben gelernt! Philipp ist mittlerweile vom Copiloten und Navigator zum Outdoorkoch befoerdert worden.
Waehrend wir futtern kommt eine niegelnagelneue BMW-Rennmaschine angebraust. Eine Oma und ein Opa aus Chicago setzen ihren Helm ab. Sie machen eine Reise durch den Westen und ziehen die Maschine auf einem Anhaenger hinter ihrem Wohnwagen her und machen dann ab und zu Ausfluege. Der nette Opa war sogar schon in Deutschland und hat die BMW Werke in Berlin gesehen.
Unsere Nahrungsaufnahme hat lang genug gedauert, um den Wetterwechsel abzuschliessen. Die Sonne ist weg, es regnet und hagelt sogar etwas. Wir haben keine Lust mehr auf Wandern und entscheiden uns die Aussichtspunkte anzufahren.
Wir sehen nun ein, dass der Nationalpark zu Recht den Beinamen “Island in the Sky” traegt.
Es ist kalt, nass, windig und einfach toll! Frank macht noch ein paar Zeitrafferaufnahmen waehrend er langsam am Stativ festfriert.
Das Wetter verbessert sich weiter von schlecht auf ganz schlecht und wir treten den Rueckzug an.
Zoey wird wieder mit einer 6 Minuten-Dosis Kindermusik eingeschlaefert. Wir koennen die Rueckfahrt angehen.
Irgendwo da hinten liegt der Arches Nationalpark. Vor zwei Tagen hatten wir da noch bestes Wetter. Morgen wollen wir Moab verlassen und weiter zum Monument Valley fahren.
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